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Das Dorf
Das Dorf © Hildegard Ochse, 1983

Zwischen eigener Sicht und authentischer Realität

Das Lebenswerk der Berliner Autorenfotografin Hildegard Ochse
Vom 6. November 2015 bis 14. Februar 2016 @ Kommunale Galerie Berlin
Kuratiert von Tina Sauerländer in Zusammenarbeit mit Benjamin Ochse

Die Fotoausstellung beleuchtet das Lebenswerk Hildegard Ochses vor dem Hintergrund der fotografischen Sichtweise zwischen Subjektivität und Objektivität anhand von über 100 Arbeiten aus verschiedenen, teils bisher unveröffentlichten Serien. Erstmals findet eine Aufarbeitung der Biografie von Hildegard Ochse statt, die anhand von Originaldokumenten und Fotos präsentiert wird.

Hildegard Ochse interessierte sich nicht für das Schöne, sie mochte das Authentische. Berlin hasste und liebte sie, fand es schön und gleichzeitig hässlich, vor allem aber lebendig. »Wir haben viele Probleme, aber die werden nicht hinter einer schönen Fassade versteckt wie anderswo«, schrieb sie im Jahr 1985 über die Stadt, in der sie seit 1973 bis zu ihrem Tod 1997 lebte. Ihre fotografischen Serien stellen ein Sinnbild für größere Zusammenhänge dar. Die Bilder von Menschen auf den Straßen Berlins sind eine symbolische Darstellung der Großstadt, die Isolation, Härte und Verzweiflung als einen Teilaspekt der Stadtkultur schildert.

Kuratorenführung in der Kommunalen Galerie Berlin
Kuratorenführung mit Tina Sauerländer © Benjamin Ochse, 2015

 

Karl-Ludwig Lange - Der Photograph © Benjamin Ochse
Filmausschnitt aus Karl-Ludwig Lange | Der Photograph © Benjamin Ochse, 2013

Karl-Ludwig Lange | Der Photograph

Buch und Regie Benjamin Ochse

Der Photograph Karl-Ludwig Lange, 1949 in Minden geboren, zog im Alter von 17 Jahren nach Berlin-West, um sich dort zum Fotografen ausbilden zu lassen. Er absolvierte ein Volontariat bei der Deutsche Presse-Agentur und arbeitete als Assistent von Will McBride. Ab Anfang der Siebzigerjahre begann er in Berlin zu fotografieren und verfolgte seine künstlerischen Ziele konsequent. Seitdem gehört er zu den maßgebenden Vertretern der Stadt- und Autorenfotografie in Deutschland. Im Laufe seiner Karriere hat er seine Arbeiten in über 50 Ausstellungen gezeigt.

In dem Videoporträt spricht Karl-Ludwig Lange darüber, wie er während seiner Schulzeit in Holzminden zur Fotografie kam und später eine Ausbildung in Berlin begann. Er erklärt seine Ansichten zur Fotografie und spricht über seine Vorbilder, Einflüsse und Ideen zur Fotografie. Die Geschichte über sein erstes verkauftes Bild in einer Berliner Galerie. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite zum Film unter Karl-Ludwig Lange – Der Photograph

Hotel 1000 Sterne © Benjamin Ochse
Hotel 1000 Sterne © Benjamin Ochse, 2012

Hotel 1000 Sterne

Fotografien von Benjamin Ochse
Vom 21. November 2013 bis 1. März 2014 @ Caritas-Galerie Berlin
Ab September 2021 @ Hoepfner-Stiftung/ IHK Karlsruhe (GA)

In der gezeigten Fotodokumentation von Benjamin Ochse geht es nicht um die obdachlosen Menschen als Protagonisten, sondern um ihre Über-Lebensräume. Im Mittelpunkt stehen ihre Strategien, in einer feindlichen urbanen Umgebung mit einfachsten Mitteln auf lange Sicht zu behaupten. Die Bilder zeigen ungeschönt, mit wie wenig Obdachlose im Alltag auskommen und wie sie sich vor der Umwelt zu schützen versuchen. Wie sie sich ein Minimum an Privatsphäre schaffen mit den wenigen Dingen, die sie noch besitzen. Die Serie macht auf das Schicksal von Menschen, die auf der Straße leben aufmerksam, ohne sie selbst dar- und bloßzustellen. Die Bilder berühren, erstaunen und erschüttern, sie regen dazu an, die eigene Situation und die derer, die auf der Straße täglich um ihr Überleben kämpfen, zu reflektieren.

Metamorphose
Metamorphose, 1990 © Hildegard Ochse

WendeZeit (1989–1991)

Fotografien von Hildegard Ochse
Kuratiert von Benjamin Ochse
Vom 13. August bis 1. November 2013 @ Landtag Brandenburg

Die Ausstellung »WendeZeit 1989–1991« mit Arbeiten der Berliner Fotografin Hildegard Ochse beleuchtet die ereignisreichen Monate zwischen friedlicher Revolution in vier Sequenzen: die Berliner Mauer während der Öffnung im November 1989, gefolgt von einem Rundgang durch die Dörfer und Städte Brandenburgs im Frühjahr 1990 sowie Kinderporträts von 1990/91 und dem Zerfall der Mauer und Grenzanlagen im Jahr 1990. Die in dokumentarischem Schwarz-Weiß gehaltenen Fotografien verklären nichts. Greifbare Erleichterung der ersten Tage nach der Maueröffnung mischt sich mit den Zumutungen der Provisorien dieser Tage. Im Kontrast zu dem schnellen Gang der Ereignisse steht der Alltag im Brandenburgischen. Die Menschen in Ochses Bildern sind aufgebrochen, aber noch nicht angekommen. Am Ende liegt die Mauer sinnentleert, vergessen und von erstem Unkraut überwuchert im ehemaligen Todesstreifen. In der gezeigten Auswahl von rund 40, zum Teil bisher unveröffentlichten Fotoarbeiten klingt die Wucht des gesellschaftlichen Auf- und Umbruchs nach, ohne das Neues Zeit hatte zu wachsen.